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Eure Meinung ist gefragt!

Kurzgeschichte

Leyenda offline
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Betreff: Eure Meinung ist gefragt!  -  Gepostet: 01.04.2008 - 12:04 Uhr  -  
Hallo zusammen!

Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Forum speziell für Spieler von HdRo. Mich interessiert im besonderen die Begeisterung für das Spiel, eher noch für die Geschichte. Denn ich bin davon ausgegangen, daß Spieler von HdRo vermutlich ebenso Fans der filmischen Triologie sein würden? Ich schreibe in meiner Freizeit gerne Kurzgeschichten und habe mich diesbezüglich zu Beginn des letzten Jahres auf ein für mich relativ unbekanntes Terrain begeben: Phanasy! Üblicher Weise schreibe ich ansonsten eher Märchen (für Kinder, für Erwachsene, gruselig oder herkömmlich). Ich würde zu meinem neuesten Schreibversuch also gerne die Meinung all derer hören, die in diese gesamte Thematik (Phantasy) wohl wesentlich mehr eingearbeitet sind. Wie gesagt, ist es erst der Anfang einer Geschichte und ich hatte bislang noch nicht den richtigen Draht die Geschichte wieder aufzugreifen und auch fertig zu stellen. Ich möchte das ein wenig von Euch abhängig machen, ob es sich überhaupt lohnen würde dies einmal fortzusetzen - oder ob ich besagtes Bisschen am besten gleich komplett "entsorge" und mich wieder mir vertrauteren Bereichen in der Schreiberei zuwenden sollte??! Ich hoffe mein Beitrag ist in Eurem Forum willkommen, auch wenn er nur sehr indirekt mir Online-Spielen zusammenhängt?! Aber, wie ich bereits schon lesen konnte, finden sich hier ja durchaus nicht NUR Themen, die in diese Richtung gehen ( :lol: ) und ich verspreche zumindest einen sauberen (hoffe eventuell vielleicht auch ein bisschen unterhaltsamen) Beitrag! ?? :oops:
Über Kritiken von Euch würde ich mich sehr freuen! Lieben Gruß in die komplette Runde, Leyenda!



Leyenda

Zu einer Zeit, in welcher die Menschheit von stetiger Dunkelheit umgeben war, den Untergang des Sonnengestirns überlebt hatte, in welcher der Mond auf Grund ihrer schweren Detonation im Jahre 2541 vernichtet und der Planet Terra in Hunderte mehr oder minder große Teile zerborsten war, welche sich nun lediglich durch schmale Bergkämme miteinander verbanden, befand sich Salvar, ein junger Mann welcher der Arma angehörte, auf dem Weg nach Botdrago.

Magos, sein Vatter und königlicher Herrscher über das Reich Yema, hatte ihn zusammen mit seinen besten Freunden, Tahur und Pavo, beide ebenfalls Angehörige der Arma und kämpferische Soldaten, ausgesandt Zalea, die stolze Königin Botdragos, aufzusuchen. Salvar war es mit seinen 29 Jahren und der ihm zugereichten Stellung als einer der hervorragensten Kriegsführer der Arma und als nachfolgender Herrscher von Yema bestimmt eine der Königstöchter Zaleas und Traidors zur Frau zu erwählen.

So traten die drei jungen Männer den gefährlichen Weg in das rote Königreich gemeinsam an.

Botdrago genoss die Stellung des zentralen Mittelpunktes der neuen Welt. Der größte Bruchteil der einstigen Terra, auf welchem eine gigantische Festung über den steinernen, weitestgehend dunklen Ebenen des Planetenteiles thronte. Amparo lautete der Name der kleinen Stadt innerhalb der finsteren Mauern dieses aus der Ferne äußerst bedrohlich wirkenden Monumentales, welches dem Volk Botdragos und seiner regierenden Herrschaft sowohl Zuflucht, als auch Heimat bot.

Obgleich die Sonne nicht mehr existierte, und kein gewöhnliches Licht diesen düsteren Ort erleuchtete, war Botdrago nicht wie viele der andern Planetenteile in dichtes Eis und klirrende Kälte gehüllt. Glühende Lava, aus dem einstigen Kern Terras, sammelte sich noch immer um die Mauern und Gesteine dieses Bruchstückes eines ehemals vollkommenen Planeten. Ihre feuerroten Flüsse überzogen die Ebenen vor den Toren Amparos und tauchten Botdrago in ein dunkelrot, schattiertes Licht.

Felder dichten Rauches erhoben sich über jenen Feuerflüssen und umhüllten selbst noch die massiven Bergketten, welche in einigen Meilen Entfernung Amparo und das die Stadt umgebende, karge Land wie ein riesiges, schwarzrotes Tal umfassten. Die Festung selbst war an eine ebensolche Felswand empor erbaut und erstreckte sich direkt hinter der Stadt, wie ein allüberschauender, finsterer Wächter.

Sowohl die majestätische Festung, als auch Amparo wurden mittels der mächtigen Stadtmauern welche sie gemeinsam umgaben zu einem bündigen Ort vereint. In die Stadt hinein oder hinaus führte nur ein einziger Weg: Durch die unendlich hoch erscheinenden Tore aus schwarzem, glänzendem Metall, hinter denen sich nicht, wie zu erwarten, das freie Land erstreckte. Sondern sich zunächst eine scheinbar endlos lange Felsbrücke über einen uneinsehbar abgrundtiefen Graben erstreckte. Direkt zu den Füßen Amparos befand sich der Schlund zur Hölle.

Die noch immer brodelnd heiße Lava Botdragos erwies sich als äußerst nützlich für die Menschen an jenem Ort. Da sie nicht nur Wärme spendete, sondern auch Gase freisetzte, welche es ermöglichten Licht in die ansonsten überwiegend bitterschwarze Dunkelheit Amparos zu bringen. Dazu sammelte man das ausströmende Gas in Behältnissen aus feuerfestem Glas und Metall, filterte dieses und konnte es somit anschließend entzünden. Die Behältnisse glichen annähernd der zu früheren Zeiten existierenden Petroleumlampen, - auch wenn das gewonnene Gas während des Verbrennungsvorganges ein eher grünliches Licht aufwarf.

Auf den anderen, noch bestehenden Teilen, der früheren Terra ergab sich für die Menschheit eine solche Möglichkeit nicht. Sie waren gezwungen die aus Lichtmangel verkommenen Wälder zur Verbrennung und Beheizung zu nutzen, sowie weitere ehemals natürliche Rohstoffe, aus der Zeit in der die alte Welt noch Bestand gehabt hatte. Da diese Restquellen aber bereits versiegten und auf Grund der andauernden Finsternis und eisigen Kälte außerhalb der beheizten Imperien kein weiteres, pflanzliches Leben entstehen konnte, waren diese neuen Welten aber bereits ihrem Untergang geweiht. Es war alles nur eine Frage der Zeit, dann würde jegliches Leben dort erfrieren. Es sei denn, es war in der Lage sich dem atemstockendem Klima und der beständigen Finsternis anzupassen...

Die Impensas gehörten einer Unterrasse der Menschheit an, welcher durch Mutationen ein solcher Angleich an die Verhältnisse, über die Jahrhunderte, bereits gelungen war. Ihre Haut war blass. Zudem war sie dick und rau, wie jene einstmals existierender, großer Säugetierarten. Ihre Augenlieder waren über leeren Augenhöhlen fest verwachsen. Ihre Körper trotz der unglaublich groben Hautschicht dürr und zudem vollkommen haarlos. Ihr Gespür, Geruchs- und Gehörsinn war besser ausgeprägt als jener anderer Lebewesen, zu irgendeinem Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte jemals zuvor. Die Form ihrer Nasen erinnerte mit den flachen, riesigen Nasenhöhlenöffnungen an Primatenarten, welche ebenfalls in der Vergangenheit einmal auf Terra existiert hatten. Ihre Ohrmuscheln zogen sich beinahe tellergroß über ihre kahlen, hässlich verformten Schädel. Da sie kein Augenlicht besaßen, orientierten sie sich mittels Schallwellen, welche sie veranlassten ein ständig dumpfes, sirrendes Geräusch von sich zu geben.

Die Menschheit hatte sich von den Impensas distanziert. Zu widerwärtig empfanden sie ihr Erscheinen. Zu abstrakt ihre Entwicklung, zu unmenschlich ihre Existenz. Und so hatten die Menschen einen Rassekrieg angeführt, wie so oft bereits zuvor in der Geschichte. Unbeeindruckt dessen, das die Impensas ihrer eigenen Spezies entsprungen waren und durch Anpassung zu den nun überlebensfähigsten ihres genetischen Ursprungs zählten...

Die Impensas hatten sich in tiefe Höhlen der schneebedeckten Gebirgsketten zurückgezogen. Da auch hier kaum noch Leben Existenz fand wurde ein verlassen der sicheren Städte für die Menschen zu einer enormen Gefahr. Bevorzugt machten die Impensas in Gruppen jagt. Erschlugen ebenso Pferde, wie auch deren Reiter. Jegliche Form Fleisches war ihnen willkommen.

In der überwiegend stockfinsteren Dunkelheit die größtenteils vorherrschte, war eine Orientierung mittels normaler Sehkraft kaum noch möglich. Aus diesem Grunde hatte man einst damit begonnen die Netzhäute und Augenpaare Nachtakiver Tierarten Neugeborenen zu implantieren. Dies erschaffte eine erhebliche Verbessungerung für das Sehvermögen der mutationsfreien Rasse.

Man hätte, der Umstände wegen, Botdrago nahezu für ein Paradies halten können: Kein erstickendes Eis, welches jegliches Leben bereits in seinem Keim erstickte. Keine andauernde Dunkelheit. Die noch unerschöpflichen Rohstoffe. Doch auch Botdrago bezahlte seinen Preis. Denn nicht nur der einst im Erdinneren befindlichen Lava war es gelungen nach der Zerstörung Terras vielflächig an die Oberfläche zu treten. Mit ihr war auch ein riesiger Drache dem Kern entkommen, dessen durchsichtige Haut ebenso dunkelrot schimmerte, wie die kochenden Flüsse in welchen er zu Hause ward. Die Menschen auf Botdrago hatten ihm den Namen Incapaz gegeben. Der Drache war unfähig dorthin zurück zu kehren, wo sein natürlicher Lebensraum über die Jahrtausende hinweg bestanden hatte und somit war er ein ebensolches Opfer der Sonnendetonation und ihrer Folgen geworden, wie die Menschheit selbst. Leider und zum Schrecken ihrerseits war er ein äußerst hungriger und somit enorm gefährlicher Zeitgenosse. Es schien erstaunlich das die Menschheit von der Existenz seiner Art bis zu seinem Erscheinen, nach der Zerstörung Terras, nichts bemerkt hatte. Drachen, die bis dahin in vielen Kulturen lediglich als mythische Legenden galten, bewiesen mit einem Mal ihre tatsächliche Existenz. Die Wahrhaftigkeit Incapaz begründete somit den Verdacht, dass es schon einmal eine Zeit gegeben haben musste, in der Mensch und Drache einstmals gezwungen waren sich ein und denselben Lebensraum zu teilen...

Incapaz ruhte zumeist in den unvergleichlich heißen Quellen der Ströme aus dem Erdinneren, die seine Geburtstätte gewesen waren. Doch wenn er sich aus ihnen erhob, lockte ihn sein unbändiger Hunger nach Fleisch und Blut direkt vor die Tore Amapros. Dann erloschen sämtliche Lichtquellen im Inneren der Stadt und ihrer Festung. Die Menschen erzitterten vor Erfurcht und jegliches Leben suchte Schutz in den scheinbar uneinnehmbaren Höhlen-gewölben, welche zu diesem Zwecke tief in den Stein geschlagen worden waren. Zumindest trug man lange Zeit die Hoffnung jene Gewölbe würden einen Schutz vor dem Feuerdrachen bieten. Doch Incapaz hielten keine Felsblöcke zurück. Ebenso wenig das beeindruckende Heer Zaleas und Traidors, in dessen Reihen sich die mutigsten und kräftigsten Krieger aller Völkerstämme vereinten. So hatte das Volk Amparos immer wieder Verluste zu ertragen und die Zerstörungen durch den roten Drachen nach seinen grauenvollen, blutigen Steifzügen durch ihr Reich stets auf ein neues zu beheben.

Incapaz war ein übermächtiges Tier, von imposanter Größe. Sobald er die Festung Amparos überflog, auf der Suche nach dem warmen Blut jener die ihr Ziel nicht schnell genug erreichten, tauchte sein Körper diese in einen weiteren, schwarzen Schatten. Denn sowohl sein langer Leib, als auch seine enormen Flügel verwarfen schließlich auch das Licht, welches noch von den siedenden Quellen Botdragos auf Amparo geworfen wurde. Und somit blieb den Menschen nur noch eine Möglichkeit, dem unerlässlichen Hungertrieb und der Zerstörungsgewalt des Feuerdrachen zu entkommen: Sie brachten ihm Opfer und garantierten somit für eine relative Sicherheit Amparos und seiner Bewohner.

Der junge Kriegsführer Salvar, seine Gefährten Pavo und Tahur hatten das Reich Magos bereits schon einige Meilen hinter sich gelassen. Salvar ritt Cabalo. Einen schwarzen wilden Hengst, dessen Mähne ihm beinahe bis zu den Fesseln reichte. Ein kräftiges Tier, mit schwarzbraunen Augen, in welchen sich sein stets nur halbgebrochener Geist wiederspiegelte. Jeder einzelne Muskel war unter seinem schwarz glänzenden Fell gut sichtbar und mit Salvar, dem einzigen Menschen den er auf seinem Rücken duldete, wirkte jeder einzelne Schritt nahezu majestätisch. Salvar hatte schulterlanges, braunes Haar und funkelnd grüne Augen, die ein ebensolch unbändiges Wesen in seinem Inneren zurückwarfen. Vermutlich war genau das jene Verbindung zwischen Salvar und Cabalo, die dem jungen Mann das verlässlichste Mähr bot und nicht zuletzt auch das herrschaftlich anmutige Tier vor einem gnadenlosen Schlachter bewahrt hatte.

Über seinem glänzenden Brustschild trug der Herschersohn einen braunen, langen Ledermantel und fest geschnürte, dunkelbraune Lederstiefel fanden sich in den metallenen Steigbügeln des Sattels. Sein Schwert und sein Schild trug er mit einem Lederriemen auf dem Rücken und unter den Bewegungen Cabalos wehte sein weiches Haar, an dessen Spitzen bereits Eiskristalle blitzten.

Das die drei Freunde nicht durch die üblich vorherrschende Finsternis ritten, hatten sie einem vorbeiziehenden Kometen zu verdanken. Dessen Lichtschweif wurde von den Eiswänden der Gletscher und dem niedergegangenen Schnee reflektiert und spendete ihnen eine Sichtbarkeit, die nahezu an jene heranreichte welche in der Vergangenheit das abendliche Licht auf Terra verbreitet hatte.

Pavo, dessen Name Pfau bedeutet, liebte es im wahrsten Sinne des Wortes sich mit fremden Federn zu schmücken. Er trug ein Lederband um seinen Hals, an welches er die Federn großer Raubvögel gebunden hatte. Jeden einzelnen von ihnen hatte er zur Strecke bebracht und war der Meinung die Kraft und Faszination dieser größten und gefährlichsten aller Vögel würde sich auch auf seinen Geist übertragen. Salvar blickte auf die Kette, welche unter dem weichen Gang der schneeweißen Stute Pavos ebenfalls Bewegung erlangte. „Du wirst zeigen können, was für ein Held du bist Pavo, wenn wir erst Incapaz begegnen!“ spottete er näckisch. Pavo sah ebenfalls hinab auf die Kette und wandte sich dann zurück an Salvar: “Wir werden sehen, ob es sich lohnt die Gefahr auf uns zu nehmen Incapaz zu begegnen, für die drei schönen Töchter Zaleas. Oder obgleich sie doch nicht so schön sein mögen, wie ihnen ihr Ruf vorauseilt?!“ Er grinste über seinen gelungenen Konter. „Man sagt, Apetencia und Espada seien so schön, dass man sich ihrem Bann nicht mehr entziehen kann, wenn man sie erst einmal zu Gesicht bekommen hat.“ Warf Tahur im Ernste dazwischen. „Es fällt schwer zu glauben, dass eine finstere Königin wie Zalea und ein so gerissener, alter Hund wie Traidor, solch liebliche Wesen herangezogen haben sollen!“ Scherzte Pavo erneut. „Was sagt man über die Dritte der drei Schwestern?“ richtete Salvar die Frage an seine Freunde. „Amantes...“ Sagte Tahur. „Nun, man sagt sie sei vergleichbar schön wie ihre beiden Schwestern – aber sie sei ein äußerst eigenwilliges, störrisches und wohl an leicht verrücktes Ding. Man behauptet sogar, sie verließe des Nachts Ampalo und begäbe sich in die Vorhöhlen Incapaz, um dort nach Steinen und Kristallen zu suchen.“ „Das wäre wirklich verrückt!“ bekundete Salvar. „Demnach werde ich mir wohl lieber eine der übrigen Schwestern zur Gemahlin erwählen. Wohlmöglich wäre ich ansonsten mit 30 bereits wieder zu haben? ...Vielleicht überlasse ich Euch die Wahl zwischen jenen Schwestern, die noch übrig bleiben? Ich denke Dir, Pavo, stünde ein Mädchen wie Amantes doch sicher gut zur Seite, da du nicht gewillt bist dich lange zu binden?!“ Tahur und Salvar lachten beherzt. Pavo hingegen verzog lediglich die Mundwinkel und verpasste der weißen Stute die Sporen. Die zwei anderen Männer folgten in angepasstem Tempo, in Richtung Botdragos. Eiswind und Schneegestöber umhüllten ihre schwarzen Leiber zu Pferde.

„Meine Königin“ ertönte die harte, dunkle Stimme Celadors durch die weiten Hallen, des Thronsaales. „Celador.“ Erwiderte die Königin und drehte sich in Richtung der empfangenen Worte. Der Hauptwachtmeister des Königpaares trat mit schnellen, dumpfen Schritten auf ihre Majestät zu. Er fiel in eine tiefe Verbeugung, bis die Königin ihn mit der Hand zur Erhebung winkte und richtete seinen stabilen Leib sofort wieder in angespannte, gerade Haltung. Zalea trug ein Gewand aus dunkelrotem Samt. Um ihre schlanken Hüften war ein aus Gold bestehender hauchzarter Gürtel geschlossen. Jenes Gold fand sich ebenfalls in den Stickereien an Dekolté, Coursagenbund und Kleidersaum wieder. Ihrem eigentlichen Kleide folgte eine kurze, galante Schleppe. Sie trug eine funkelnde, ebenfalls aus Gold bestehende Kette, in welche dunkle Rubine eingearbeitet waren. Dazu passender Ohrschmuck umschmeichelte ihren zarten, jugendlich erscheinenden Hals. Ungewöhnlich für eine Königin, der Schmuck, welcher ihren rechten Ringfinger zierte. Ein klobig wirkender Ring, dessen Zeichnung einen Drachen führte. Ein Ring, wie ihn allenfalls männliche Herrscher zu tragen pflegten. „Meine Königin.“ Wiederholte Celador erneut. „Eine Nachricht von Magos wurde mir soeben übermittelt.“ Er pausierte und fuhr dann fort: „Er hat Salvar auf den Weg nach Botdrago gesandt. Er ist bereits unterwegs hierher.“ „Entzückend!“ Fiepste die ansonsten eher als eiskalt umschriebene Königin in ungewöhnlich hohem und begeisterten Ton. Celador erhob irritiert die Augenbrauen und folgte mit den Augen ihren Schritten. „Eure Majestät.“ Wandte er sich erneut an sie. “Haben sie die Ankunft Salvars erwartet?“ Celador fragte dies in eigenem Interesse. Immerhin war er Hauptwachtmeister, wenn auch ein Mann gesetzteren Alters. Und Salvar, Sohn Magos, eilte sein Ruf als erfolgreicher Siegesherr bereits schon lange voraus. Celador befürchtete um die Stellung seines Amtes am Hofe Amparos.
Ausdruck und Körperhaltung der Königin nahmen die gewohnte Strenge wieder ein und ihr Lauf stockte mit einem Mal. “Mein lieber Celador, ich glaube nicht das Du dazu befugt bist mir eine solche Frage zu stellen!“ „Natürlich nicht, entschuldigt eure Majestät.“ Er senkte reumütig den Blick. „Aber ich will es dir gestatten - für dieses mal, da uns tatsächlich ein wunderbares Ereignis bevorsteht und ich dieses Geheimnis auch nicht länger an mich halten will.“ Celador erhob seinen Blick erneut und erwartete gespannt die Wörter, welche Zaleas Mund nun verlassen sollten. „Ich habe Magos gebeten mir den jungen Salvar zu senden, um sich in der kommenden Woche mit einer meiner Töchter zu vermählen. Neben Botdrago ist Yema das zweitstärkste Reich der Neuen Welt. Zudem ist Salvar oberster Kriegsführer der Arma und für seinen kämpferischen, taktisch äußerst erfolgreichen Geist in aller Munde. Ich trage die Hoffnung, um ehrlich zu sein Celador, das die Bindung zwischen unseren Völkern Salvar dazu veranlassen wird, uns von diesem furchtbaren Drachen endlich zu befreien. Wenn es Jemanden gibt der dies unternehmen kann, dann ein Krieger seines Rufes! Und mittels der Heirat einer meiner Töchter, wird er automatisch Anwärter auf den Thron Amparos. Das bedeutet, es wird auch künftig in seinem Interesse liegen, sein Land und sein Volk vor diesem Unwesen zu bewahren.“ Sie legte eine kurze Pause ein und ihr Blick verharrte einen Moment bei diesem Gedanken. „Geht, und bereitet Apetencia und Espada auf seine Ankunft vor! Und unterrichtet das Gefolge, alles nötige herzurichten! ...Ich nehme doch an er kommt in Begleitung?“ „Man sagt Tahur und Pavo würden ihn begleiten.“ Entgegnete Celador. „...Ich werde alles mir aufgetragene veranlassen, meine Königin.“ Mit einer erneuten Verbeugung verließ der Hauptwachtmeister rücklings den Saal. Die Königin wandte sich wieder in Richtung der Thronsessel, legte die Hände fest ineinander und lächelte finster.

Warum hatte sie ihn nicht gebeten auch Amantes von der Ankunft Salvas zu unterichten? fragte sich Celador, als er die langen dunkelgrün erleuchteten Flure des Gewölbes durchschritt. Amantes war Celador besonders ans Herz gewachsen. Zwar sah es die königliche Familie äußerst ungern, wenn sich das als widerspenstig umschriebene, junge Ding mit dem niederen Volke umgab, dennoch war es ihr stets gelungen sich in seine Nähe zu begeben – das schon, als sie noch ein kleines Kind war.

Amantes war anders als ihre Schwestern, erst recht anders als Zalea. Nur eines hatte sie gemein mit ihnen, diese unfassbare Schönheit. Eine Vererbung Zaleas, die noch heute so jung und frisch wirkte wie mit 20 Jahren. Lediglich ihr bereits weißes, fast bodenlanges Haar, welches sie immer fest an den Kopf geflochten trug, verriet ihr eigentliches Alter. Traidor hingegen hätte man keines Falles als einen schönen Menschen umschreiben können. Seine genetischen Zweige fanden sich allerhöchst in den schlauen, zum Teil äußerst ausgeklügelten Köpfen seiner Töchter wieder. Wenn auch er Stränge gebot, so wirkte er in Gegenwart Zaleas dennoch beinahe herzensfromm. Die Königin war die Herrscherin des Reiches. Sie, die dem reinen, blauen Blut der Königsfamilie entstammte und den Thron Botdragos mit 22 Jahren als alleiniges Kind des Herrscherpaares Herida und Gunes bestieg, als diese während eines Angriffes Incapaz von herabfallendem Gesteinen in einer der Höhlengewölbe erfasst wurden. Den Mann den sie als ihren König hatte annehmen müssen, trat sie ihre Stellung als Herrin des Volkes von Amparo niemals ab. Und Traidor genoss es auch in mancherlei Hinsicht, nicht über die nötige Entscheidungsgewalt zu verfügen und sich an ihrer Stelle um die Regierungsangelegenheiten kümmern zu müssen. Jedoch machte er sich seine Position als König und mächtigster Mann der neuen Welt dennoch zu nutze, wenn er sich blutjunge Mägde in seine Gemächer bringen ließ, welche später, unter Stillschweigen der Wächter, Incapaz zu Opfer gebracht wurden. Zu groß war die Gefahr Zalea würde während ihrer immerzu andauernden Regierungstätigkeiten von einer ihrer redseligen Zofen davon unterrichtet. Doch Zalea war nicht nur eine wunderschöne, wenn auch herzenskalte, Königin. Auch sie stand dem König in seiner Klugheit um nichts nach. Sie wusste längst über die versucht verschleierten Machenschaften ihres Gemahls bescheid. Aber sie schwieg, - bedacht. Froh darüber der ihr zwanghaft angetraute, wesentlich ältere, dickleibige Kerl verspürte des Nachts nicht auch noch Lust auf den ihrigen Körper. Und sich gleichermaßen vollkommen darüber bewusst, dass sich ein solcher Skandal, würde er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und sei es lediglich durch lautes Gezänk innerhalb der königlichen Gemächer, negativ auf ihre herrschende Stellung auswirken könnte. Und der Königin konnte es egal sein. Sie war nicht vergleichbar mit diesen einfachen Dirnen. Und immerhin trugen jene dazu bei, Incapaz ihrem Herrschaftssitz fern zu halten. Und das war das Wichtigste was Zaleas Leben bewegte...

Amantes, die jüngste der drei Königstöchter, hatte ein fühlbar warmes Herz. Es konnte jemanden wie Celador erstaunen, dem die königlichen Herrschaften wohl besser vertraut waren als jedem anderen zu Hofe, wie es ihr möglich gewesen war sich ein solches zu bewahren. Sie versprühte Begeisterung für scheinbar vollkommen gewöhnliche Dinge, dass obwohl sie zu Hofe alles besaß was allgemein angesehener Wertschätzung entsprach. So sammelte sie beispielsweise einfache Steine, Muscheln und dergleichen, welche sie sich aus allen einstigen Bereichen Terras mitbringen ließ. So konnte sie die Orte an welche sie nie selbst gelangt war dennoch erfassen. Hingegen sich die wirklich wertvollen Steine, wie Rubine und Diamanten, verschlossen in Kisten innerhalb ihrer Gemächer befanden. Sie liebte die Schönheit im natürlichen, alles geschliffene widersprach ihr, denn es entbar seiner natürlichen, reinen Kraft und Schönheit. Amantes lebte einen freien Geist. All jene Dinge liebte Celador an Amantes, die wie eine Tochter für ihn war.

Maldecir, der Zaubermeister Zaleas...
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Ysobell offline
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Betreff: Re: Eure Meinung ist gefragt!  -  Gepostet: 01.04.2008 - 13:17 Uhr  -  
Interessantes Setting, auch wenn mein science-fiction-belasteter Verstand sich fragt, wie die Menschheit eine Sonnenexplosion überleben konnte :)
Die Story kommt nicht so recht in Fahrt, du beginnst zuerst mit langen Erklärungen des Hintergrundes. Der Leser interessiert sich zunächst aber doch nicht für den Hintergrund, sondern für die Helden. Der Hintergrund ergibt sich quasi nebenher.
Ich würde an der Stelle anfangen, wo Salvar und Pavo auf Botdrago zureiten. Lass Salvar sich umblicken und rekapitulieren, was er sieht und flüchtig (!) warum die Landschaft so aussieht.
Die Mutanten und die Augen-Operationen kann man später einflechten, überwältige deine Leser nicht gleich mit einem Haufen scheinbar unzusammenhängender Informationen.

Ach ja, und gibt Salvars Pferd Cabalo keinen halb- sondern einen ungebrochenen Geist. Ein halbgebrochenes Pferd taugt nix :)
Apropos Pferd: Eine dermassen lange Mähne stelle ich mir unpraktisch vor. Wirf mal einen Blick auf Friesenpferde, solch eine Mähne würde möglicherweise gut zu Cabalo passen. Die Farbe passt ja schon mal :)


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Betreff: Re: Eure Meinung ist gefragt!  -  Gepostet: 01.04.2008 - 13:26 Uhr  -  
Danke für die Rückmeldung! Ja, sowas habe ich mir auch schon gedacht. Ich höre sehr oft, daß ich kompliziert schreiben würde und auch das meine Sätze einfach immer viel zu lang wären (so das der normale Geist dem nicht mehr Recht folgen kann). Dieses Bedenken hatte ich hinsichtlich der Geschichte also auch schon. Muss allerdings auch dazu sagen, daß ich immer erst Geschichten einmal grob schreibe und dann nochmal komplett überarbeite, ausschmücke, abändere, ausfülle und dergleichen. Mit Pferden kenne ich mich schon ein bissel aus (mein Onkel in England hatte einen Hof und 40 eigene - mit Ausstellungen, Turnieren und so...) Habe mir das Pferd für die Geschichte ausgedacht, wie ich sie am liebsten habe (auch wenn ich eher auf die total klobigen, muskulösen einstigen Ackerrösser stehe! :0)) Aber sowas würd kein Herrschersohn reiten?!! Lach. Deine Anmerkungen sind alle notiert und werden mir sehr behilflich sein, sollte ich daran weiterarbeiten!!!! Ich werde mir Gedanken machen, wie sie überleben konnten, etc. und darauf achten von Beginn an mehr Action und Dialoge einzuflechten! Also: DANKESCHÖN bereits schon mal!!!! :0)
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Betreff: Re: Eure Meinung ist gefragt!  -  Gepostet: 01.04.2008 - 13:41 Uhr  -  
Ach so, die Mähne sollte eigentlich nur bis fast zu den Fersen Salvars reichen... Das werde ich dann auch noch genauer angeben müssen, sieht so aus! :0)
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Betreff: Re: Eure Meinung ist gefragt!  -  Gepostet: 01.04.2008 - 19:32 Uhr  -  
Ja, ich hab das so interpretiert, dass sie bis zu den Fesseln des Pferdes ginge!
Sag doch einfach, sie fällt bis weit unter den Halsbogen oder so ähnlich.
Nach dem was du beschrieben hast, hab ich mir übrigens so einen Friesen vorgestellt, klassischer Kaltblüter mit schwarzen Locken :)
Jeder Herrschersohn, der so ein Pferd verschmäht, ist seine spätere Krone nicht wert! Auch wenn ich mehr auf Shire Horses stehe als auf Friesen *g*


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Betreff: Re: Eure Meinung ist gefragt!  -  Gepostet: 02.04.2008 - 08:34 Uhr  -  
Lese schon, Du kennst Dich auch was aus mit Pferden. Ja, ein unifarbenes Shirehorse war auch das, was ich mir vorgestellt habe. Sind das nicht Hammer-Pferde?!!! Wie gesagt, ich magst gern robust, wuchtig, kräftig und vor allem natürlich (was Tiere anbelangt). Im Grunde bin ich aber kein Pferde-Freak!!! Mich hat ein solches als ich 5 war abgeworfen und ist mir zu alledem dann auch noch direkt über die Beine gerannt. Seither bevorzugte ich dann doch eher immer den Hofeigenen Dobermann! :0)) Pferde und Schafe, damit hab ich´s nicht so - Kindertraumata! Ha, ha. Werde mal nach dem Bild eines Friesenpferdes googeln, glaube aber schon zu wissen, was Du meinst. Obwohl ich, wenn ich´s kenne wohl eher unter der englischen Bezeichnung dann vermutlich?! Aber wie gesagt, mein Interesse für Pferde ist früh versiegt!! Lach. Sag mal, kennst Du Pferde, die aussehen wie Shirehorse (vielleicht sind es sogar welche?) und die einen echten Schnurbart haben??? Schon mal gesehen? Ich erzähle immer davon und irgendwie glaubt mir keiner, daß ich solche mal in Englang bei ner Ausstellung gesehen habe. Ich habe auch danach schon gegoogelt, fand aber auch nur Photomontagen diesbezüglich. Langsam glaube ich selbst, ich habe sie mir ausgedacht! :0))
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